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Regionale Gesundheitskonferenz thematisiert kindermedizinische Versorgung

Gesundheitskonferenz thematisiert kindermedizinische Versorgung

Vertreter der Region Wiesbaden – Rheingau-Taunus – Limburg-Weilburg waren am 17. Februar zusammengekommen, um sich über kindermedizinische Versorgungslücke bei der Innfluenza-Infektionswelle und dem RS-Virus auszutauschen.

Volker Watschounek 2 Jahren vor 0

Zwei Themen bestimmten die Agenda der Regionalen Gesundheitskonferenz: die medizinische Kinderversorgung und die Leitliniensituation für Long-COVID.

Im Rahmen der letzten Gesundheitskonferenz Wiesbaden – Rheingau-Taunus – Limburg-Weilburg thematisierten die Experten unter der Leitung von Dezernat II, Dr. Oliver Franz, vor allem die kindermedizinische Versorgung, die mit der Influenza-Infektionswelle und dem RS-Virus in der jüngsten Vergangenheit verstärkt in Medien behandelt wurden. Dr. med. habil. Doris Fischer, Klinikdirektorin an der Klinik für Kinder und Jugendliche an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden, und Dr. med. József Korcsik, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendheilkunde des St. Vincenz-Krankenhauses in Limburg, schilderten zum Auftakt die Situation aus Sicht der Kinderkliniken.

„In Deutschland werden nach wie vor zu wenige Ärzte ausgebildet und die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen ist ein langwieriger Prozess. Gleichzeitig werden aber immer mehr pädiatrische Leistungen abgefragt.“ – Dr. Oliver Franz

Den Experten nach besteht vor dem Hintergrund ansteigender Fallzahlen in den Kindernotaufnahmen ein erhöhter Bedarf nach gut ausgebildeten Fachärzten. Nur so lasse sich die Versorgung in Spitzenzeiten oder in den Randstunden des ärztlichen Notdienstes sicherstellen. Denn, insgesamt ist die Landschaft der Kinderkliniken in Hessen dünn besiedelt und das vor allem in ländlichen Gebieten, sodass Eltern oftmals weite Fahrtwege in Kauf nehmen müssen. Auch die Rettungsdienste berichteten von langen Wartezeiten bei einer Verlegung, die dazu führen, dass eine Versorgung in Spitzenzeiten nur noch eingeschränkt möglich ist.

„Deutschland reagiert zu langsam auf Versorgungsdefizite. Der Schlüssel zur Lösung liegt daher nur bedingt in der klinischen Versorgung selbst, sondern ist eine systemische Herausforderung, die einer bundesweiten Lösung bedarf.“ – Dr. Oliver Franz

Das liege zum einem daran, dass ein Deutschland zu wenig Ärzte ausgebildet werden, führte Wiesbadens Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Dr. Oliver Franz im rahmen der Konferenz aus. Aber auch daran, das die Anerkennung ausländischer Approbationen nicht so einfach ist. Das solle durch die Gesundheitskonferenz an das zukünftige Landesgesundheitsamt herangetragen werden, so Dr. Franz weiter. Wichtig sei es außerdem, die Schnittstellendiskussion weiter zu forcieren.

„Sowohl der ambulante als auch der stationäre pädiatrische Versorgungsbereich sind aktuell stark belastet. Hier gilt es, den gemeinsamen Austausch zu suchen und beide Sektoren stärker zu verzahnen.“ – Dr. Oliver Franz

Neben der kindermedizinischen Versorgung wurde auch Long COVID als Schwerpunktthema der letzten Sitzung der Gesundheitskonferenz aufgegriffen. Zwischenzeitlich konnte in Wiesbaden eine Selbsthilfegruppe für Long-COVID-Betroffene ins Leben gerufen werden. Die Selbsthilfegruppe trifft sich erstmalig am 28. Februar um 18 Uhr. Die monatlichen Treffen finden im Schmerz- und Palliativzentrum Rhein-Main in Wiesbaden, Rheinstraße 31, 2. Stock, statt. Da die Teilnehmendenzahl auf 15 Personen begrenzt ist, wird um vorherige Anmeldung unter SHGPostCovid.Wiesbaden@aol.com gebeten.

Long COVID

Frank Kimpel-Stephan von der IKK Classic, Landesverband Süd, stellte aus Sicht der gesetzlichen Krankenkassen die aktuelle Leitliniensituation für Long COVID vor. Noch ist der Kenntnisstand zu der Erkrankung vergleichsweise gering und das Wissen nicht systematisch zusammengetragen. Neue Studien sollen daher wissenschaftliche Erkenntnisse darüber liefern, welche Behandlungen bei Long COVID einen Genesungserfolg in Aussicht stellen. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse können die Leitlinien zur Behandlung von Long COVID weiterentwickelt und die Leistungskataloge der Krankenkassen angepasst oder erweitert werden.

Über die Regionale Gesundheitskonferenz

Die erste Regionale Gesundheitskonferenz Wiesbaden – Rheingau-Taunus – Limburg-Weilburg tagte am 28. Juli 2019 im Rathaus in Wiesbaden. Aufgabe der Gesundheitskonferenz ist es, die regionalen Versorgungsstrukturen zu beobachten, Problemanalysen zu erstellen und Lösungsvorschläge zu entwickeln, um die Gesundheitsversorgungsleistungen für die Menschen vor Ort zu verbessern. Die Konferenz findet mehrmals pro Jahr statt, um gesundheitliche Fragestellungen auf Stadt- und Landkreisebene abzustimmen. Deren Empfehlungen werden dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration für die regionale Gesundheitsplanung vorgelegt. Das Gremium setzt sich zusammen aus Delegierten der Landkreise und der Landeshauptstadt Wiesbaden, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Ärzte- und Apothekerkammer, der Krankenkassen und –verbände, der Hessischen Krankenhausgesellschaft, Benannte der Kommunalen Spitzenverbände, des Landespflegerates sowie der Landesarbeitsgemeinschaft und Selbsthilfe.

Foto oben ©2023 Pixabay

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Mehr Informationen zur Gesundheitskonferenz finden Sie unter: www.wiesbaden.de.

 

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