Ministerpräsident Boris Rhein und Sozialminister Kai Klose bei Verleihung der Pflegemedaille des Landes Hessen
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat die Pflege als eine der größten sozialen Herausforderungen bezeichnet. Gerade die häusliche Pflege sei ein Akt der Menschlichkeit und eine Säule für die Gesellschaft, sagte der Regierungschef am Donnerstag bei der Verleihung der Pflegemedaille des Landes Hessen im Wiesbadener Schloss Biebrich. In Hessen würden mehr als 80 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. Das sei eine beeindruckende Zahl, so der Ministerpräsident.
„Mit der heutigen Verleihung bringen wir unseren Respekt und unsere Wertschätzung für diese Leistung zum Ausdruck. Die Auszeichnung steht aber auch für unser Versprechen, Pflegende mit ihrer großen Verantwortung nicht alleine zu lassen und die familiäre und ehrenamtliche Pflege weiterhin nach Kräften zu stärken und zu unterstützen.“ – Ministerpräsident Boris Rhein
Die 2004 durch den Hessischen Ministerpräsidenten gestiftete Pflegemedaille wird vom jeweils zuständigen Minister vergeben. Sozial- und Integrationsminister Kai Klose hob bei der Übergabe der Auszeichnung das sehr gut ausgebaute Hilfenetzwerk hervor, über das Hessen verfüge, um Pflegende zu unterstützen und zu entlasten: Stationäre und ambulante Dienste seien dabei wichtige Bausteine. Sowohl Pflegende als auch Gepflegte würden eine qualifizierte Beratung über ihre Leistungsansprüche benötigen.
„Um Pflegende und Gepflegte optimal beraten zu können, hat das Land Hessen in den letzten Jahren in allen 26 Landkreisen in Hessen Pflegestützpunkte ausgebaut. Derzeit erstellen wir einen Pflegebericht als wichtige Datengrundlage unserer Pflegestrategie.“ – Sozial- und Integrationsminister Kai Klose
Mit der Pflegemedaille drückt die Landesregierung Dank und Anerkennung für langjährige unentgeltliche Pflege und Betreuung im häuslichen Bereich aus. In diesem Jahr erhielten Rudolf Friedrich Fischer und Karl-Georg Meininger aus dem Main-Kinzig-Kreis, Heinrich Immel, Ilka Kleinsteuber und Karl Richter aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, Gudrun Marie Elisabeth Roppel aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg und Hilde Schleufe aus dem Landkreis Gießen die Auszeichnung.
„Es gibt weder ausreichend Pflegekräfte noch genug Geld in der Pflegekasse, um all die Tätigkeiten aufzufangen, die täglich in ehrenamtlicher und familiärer Verantwortung gestemmt werden.“ – Ministerpräsident Boris Rhein
Es sei unsere aller doppelte Pflicht, diese Pflege sichtbar zu machen und uns für bessere Pflege einzusetzen, so Ministerpräsident Rhein weiter. So brauche es auch das notwendige Bewusstsein und Verständnis für diese besondere Herausforderung von den Arbeitgebern. Die Landesregierung habe dazu beispielsweise die hessische Initiative Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ins Leben gerufen, der sich knapp 300 Arbeitgeber mit insgesamt mehr als 300000 Beschäftigten angeschlossen hätten. Auch auf Bundesebene setze sich die Landesregierung für eine bessere Pflege ein, etwa für eine umfassende Reform der Pflegeversicherung.
Pflegemedaille des Landes Hessen
Die Pflegemedaille des Landes Hessen ist eine vom Hessischen Ministerpräsidenten gestiftete Auszeichnung, mit der seit 2004 auf den Einsatz pflegender Angehöriger aufmerksam gemacht wird. Mit der Auszeichnung können Personen in Hessen geehrt werden, die einen pflegebedürftigen, kranken oder behinderten Menschen, der ihnen nahesteht, unentgeltlich im häuslichen Bereich über einen zusammenhängenden Zeitraum von mindestens fünf Jahren gepflegt und betreut haben. Leistungen der Pflegeversicherung oder der Erhalt eines geringfügigen Entgelts stehen der Ehrung nicht im Weg. Weitere Informationen und Anträge finden Sie hier.
Foto oben @2023 Hessische Staatskanzlei – Ministerpräsident Boris Rhein (1 v.r.) und Sozialminister Kai Klose (3 v.l.) bei der Verleihung der Pflegemedaille des Landes Hessen mit den Preisträgerinnen und Preisträgern (v.l.n.r.): Birgit Bär (Tochter von Karl-Georg Meininger), Karl-Georg Meininger, Staatsminister Kai Klose, Gudrun Marie Elisabeth Roppel, Hilde Schleufe, Karl Richter, Ilka Kleinsteuber, Heinrich Immel, Rudolf Friedrich Fischer.
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