Wiesbaden gedenkt der deportierten Wiesbadener Sinti. Ein bewegender Moment des Erinnerns mit Musik, Reden und Kranzniederlegung am 8. März.
Wiesbaden steht still. Am 8. März versammeln sich Bürger am Mahnmal in der Bahnhofstraße, um den Wiesbadener Sinti zu gedenken, die 1943 nach Auschwitz deportiert wurden. Die Landeshauptstadt Wiesbaden und der Hessische Landesverband Deutscher Sinti und Roma laden zu einer bewegenden Gedenkstunde ein.
Gedenken, kurz gefasst
Gedenkfeier – für die vertriebenen Sinti und Roma
Wann: Samstag, 8. März 2025, 16:00 Uhr
Wo: Mahnmal, Bahnhofstraße, Geschwister-Stock-Platz 1, 65185 Wiesbaden
Musik, Worte, Stille – ein Zeichen setzen. Adam Strauß, Vorsitzender des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma, und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sprechen eindringliche Worte. Sie erinnern nicht nur an das Leid, sondern auch an die Verantwortung, die aus der Geschichte erwächst. Eine Kranzniederlegung und die Geigenklänge von June Heilig begleiten wie die letzten Jahre ach diesmal die Zeremonie.
Geschichte, die mahnt
Wir Sinti und Roma leben seit über 600 Jahren hier – und gelten immer noch als Fremde, sagt Adam Strauß. Er warnt vor aktuellen politischen Entwicklungen und betont: Unsere Demokratie muss verteidigt werden. Oberbürgermeister Mende unterstreicht: Das Gedenken ist fester Bestandteil der Erinnerungskultur Wiesbadens. Das Mahnmal in der Bahnhofstraße stehe als Zeichen für Haltung, Mitgefühl und Solidarität. Es ist unsere moralische Pflicht, an die Opfer zu erinnern, sagt er.
Erinnerung braucht Beteiligung
Rund 500.000 Sinti und Roma fielen dem nationalsozialistischen Völkermord zum Opfer. Die Gedenkstunde am 8. März, um 11 Uhr am Mahnmal, lädt alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ein, sich zu erinnern – und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.
Foto – Mahnmal on der Bahnhofsstraße © 2023 Volker Watschounek
Weitere Nachrichten aus dem Stadtteil Mitte lesen Sie hier