Die Rheingauer Weinwoche in Wiesbaden – ein Fest voller Wein und Flair. Das Event zeigte sowohl Höhepunkte als auch ruhigere Momente.
Die Rheingauer Weinwoche, dieses Highlight im Kalender eines jeden Weinliebhabers, sorgte auch in diesem Jahr für reichlich Bewegung in Wiesbadens Gassen. Rund um die Marktkirche und den Schlossplatz schlenderten vom 9. bis zum 18. August tausende Gäste durch die Straßen, – die Stadt spricht von hunderttausenden. Es blieb aber nicht alles beim Alten. Auch wenn sich das Wetter an allen Festtagen von seiner besten sommerlichen Seit zeigte, war der Besucherandrang an manchen Tagen eher verhalten. Auch ohne Rekordzahlen ziehen alle mit denen wir gesprochen haben eine positive Bilanz.
Eine Woche zum Durchatmen
An den Wochenenden hieß es: Auf die Gläser, fertig, los! Das Dern’sche Gelände, der Platz vor der Marktkirche und der Schlossplatz platzten aus allen Nähten. Tausende Weingenießer koteten die sonnige Stimmung in vollen Zügen. Doch was war los am Montag? Verhaltene Wiesbadener, weniger Gäste aus der Region, nur unterbrochen vom seltenen Korkenknallen, der fast wie ein Weckruf wirkte. Es war wie verhext, stöhnte einer der Winzer. Er fragte sich, warum man denn montags bis dienstags schon um 11:00 Uhr den Stand auf machen müsse. „Für die sechs Glas Wein, die man bis 16:00 Uhr verkaufe?“ Andere Ort große Freude. Viele können es gar nicht erwarten, sich zur Mittagszeit mit Kartoffelflocken zu versorgen, – ganz gleich an welchem Tag. Die Warteschlange war hier Programm.
Winzer zwischen Glanz und Gabel
Trotz der Dellen im Besucherfluss sind die Winzer optimistisch. Wir können nur anbieten, was wir haben: ausgezeichnete Weine, einen freundlichen Service und ein bisschen Charme, resümierte Martin Kessler, vom Weingut Keßler in Martinsthal mit einem Augenzwinkern. Am Ende zählt aber die Entscheidung des Kunden – und die fiel oft zugunsten der Rheingauer Tropfen aus.
Auch Wiesbadens Bürgermeisterin Christiane Hinninger zeigte sich am Sonntag strahlend. Wiesbaden zeigt sich als perfekter Gastgeber, lobte sie und verwies auf die Bedeutung der Rheingauer Weinwoche für die Innenstadt. Obendrein punktete ESWE Verkehr mit einem Veranstaltungsticket: Fast 9.500 Gutscheine für ein Glas Wein gegen Vorlage eines Veranstaltungsticket wurden dort ausgegeben. Auch die Fahrradgarderobe war stets bis zum Rand gefüllt. Man könnte sagen, das Konzept rollt.
Wespen und Weingläser im Blick
Nicht nur die Winzer und Organisatoren, auch die Rettungskräfte hatten an den heißen Tagen alle Hände voll zu tun. Doch statt großer Dramen waren es vor allem kleine Sticheleien – im wahrsten Sinne des Wortes. Wespen und der Kreislauf machten dem ein oder anderen Weinliebhaber zu schaffen. Und auch die Sicherheitskräfte sprechen von entspannten Verhältnissen. Hier und da gab es kleinere Auseinandersetzungen, die in der Regel auf Alkoholkonsum zurückzuführen waren. Und wurde es einmal brenzlich, wie am Samstagabend am Weinstand von Ihnen leuchtet ein Licht, bewiesen Besucher des Fests Zivil-Courgae, schritten ein und erhielten schnell Unterstützung durch die Polizei.
Fazit
So endet die Rheingauer Weinwoche in diesem Jahr zwar ohne Rekorde, aber mit viel Herz und einem Lächeln. Für die Winzer geht es jetzt zurück an die Reben – die Ernte ruft. Und für Wiesbaden? Da steht schon der nächste Jahrgang in den Startlöchern. Sehen wir uns also wieder, in 365 Tagen auf der 48. Rheingauer Weinwoche. Bis dahin bleibt auch zeit die zwei Lücken von diesem Jahr und die Lücke des scheidenden Caterer Ulrich Comprix zu kompensieren.
Archivfoto oben ©2022 Volker Watschounek
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Bilder vom Opening und Empfang im Rathaus finden Sie hier.
Die Internetseite zur Rheingauer Weinwoche finden Sie unter www.wiesbaden.de.