Ein Blick auf die Hintergründe offenbart eine tiefgehende Unzufriedenheit der Landwirte mit politischen Entscheidungen und mangelnder Wertschätzung ihrer Arbeit.
Die Wurzeln des Unmuts sind Düngeverordnung und die Farm-to-Fork-Strategie. Als Antwort auf die roten Gebiete in der Düngeverordnung und die Farm-to-Fork-Strategie der EU entstand daraus im Oktober 2019 die Bewegung Land schafft Verbindung. Landwirte fühlten sich missverstanden und unter Generalverdacht gestellt, während Umweltverbände Vorwürfe der Schädigung von Mensch und Umwelt erhoben.
Die Landwirte als Stabilitätsanker in der Krise
Während der Lockdowns bewiesen Landwirte ihre Systemrelevanz, indem sie sicherstellten, dass Grundnahrungsmittel nicht knapp wurden. Im Ahrtal und Niedersachsen zeigten sie sich als Helfer in der Not, ohne auf die Uhr zu schauen. Doch trotz dieser Verdienste fühlen sich die Landwirte von der Politik nicht ausreichend unterstützt.
Die Grenzen sind erreicht
Politik ist nicht unsere Aufgabe! Wir zeigen nur, wo die Grenzen erreicht sind, betont Hagen Stark. Der 8. Januar 2024 soll aus Sicht des Vereins Landwirtschaft verbindet Deutschland e.V. ein Weckruf sein. Die Landwirte wollen keine Politik gestalten, sondern fordern Gesetze, die Wohlstand und Sicherheit fördern. Die Ignoranz gegenüber ihren Bedenken und Forderungen führt zu einer Eskalation der Situation.
Die Forderungen der Landwirte
Die DNA von Landwirtschaft verbindet Deutschland und den angeschlossenen Landesverbänden sei der Ansatz, dass die Politik Rahmenbedingungen schaffen müsse, die es Landwirten ermögliche, von Ihrer Hände Arbeit zu leben. Die es Ihnen ermögliche, unabhängig von Subventionen zu sein. Wir brauchen diese öffentlichen Gelder für Bildung und Medizin. Aber das Eine geht ohne das Andere nicht. Deshalb wollen wir ein Lieferke’engesetz, eine klare HerkunKslandkennzeichnung für alle LebensmiUel und den Schutz vor Billigimporten auf den Weg bringen, Claus Hochrein Vorstand des Vereins.
Farm-to-Fork-Strategie
Die Farm-to-Fork-Strategie ist eine Initiative der Europäischen Union (EU), die im Mai 2020 im Rahmen des europäischen Green Deals vorgestellt wurde. Sie bildet einen integralen Bestandteil der Bemühungen der EU, die Lebensmittelproduktion und -verbrauch nachhaltiger zu gestalten. Der Green Deal ist ein umfassender Aktionsplan der EU, der darauf abzielt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen und dabei die Umweltauswirkungen in verschiedenen Sektoren zu reduzieren.
Die Farm-to-Fork-Strategie verfolgt das Ziel, die gesamte Lebensmittelkette – vom Acker bis zum Teller – nachhaltiger zu gestalten. Hierbei stehen verschiedene Aspekte im Fokus:
- Umweltfreundliche Landwirtschaft: Die Strategie zielt darauf ab, die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu reduzieren. Dazu gehören Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Anbaumethoden, zum Schutz der Artenvielfalt und zur Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden und Düngemitteln.
- Gesündere Ernährungsgewohnheiten: Die Farm-to-Fork-Strategie strebt an, den Konsum gesunder Lebensmittel zu fördern. Dies beinhaltet Maßnahmen zur Reduzierung von Zucker, Salz und gesättigten Fettsäuren in Lebensmitteln sowie zur Verbesserung der Lebensmittelkennzeichnung, um den Verbrauchern fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.
- Lebensmittelverschwendung reduzieren: Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Verringerung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung entlang der gesamten Lieferkette. Dies soll durch bessere Lagerung, Transport und Vermarktung erreicht werden.
- Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe: Die Farm-to-Fork-Strategie unterstützt die Entwicklung regionaler Lebensmittelmärkte und -systeme, um die Abhängigkeit von globalen Lieferketten zu verringern und die Nachhaltigkeit zu stärken.
- Klimaneutralität in der Lebensmittelproduktion: Die Strategie beinhaltet das Ziel, die Lebensmittelproduktion bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Dies erfordert Anstrengungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft und zur Förderung klimafreundlicher Praktiken.
Archivfoto ©2020 Volker Watschounek
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