Fahrrad-Check. Fit für die Saison

Fahrrad-Check: Weißer Scheinwerfer vorne. Roter Rückstrahler hinten. Dazu zwei gelbe Rückstrahler an den Pedalen und gelbe Rückstrahler in den Speichen. Wenn alles funktioniert, kann es losgehen.

Das Frühjahr hält Einzug und lockt alle nach draußen. Wegen der Corona-Krise und den ganzen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz ist das Fahrrad nahezu in Vergessenheit geraten. Ausflüge mit Freunden, Kurzurlaube mit der Familie oder Treffen mit Gleichgesinnten sind nicht möglich. Der Fahrrad-Check wurde einfach ausgelassen. Stopp! Mit dem 3. Mai ist endlich Licht am Ende Tunnels in Sicht. Das heißt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben und jetzt lohnt es sich, mit den Vorbereitungen anzufangen. Denn bald ist es so weit: locken die ersten Ausfahrten.

Fahrrad Check

Damit Radler sicher ans Ziel kommen, sollten sie gerade nach längeren Standzeiten die wichtigsten Funktionen am Fahrrad überprüfen. Das kann leicht selbst durchgeführt werden. Hier ein paar Tips aus der Redaktion, die wir zusammen mit dem ADAC Hessen-Thüringen erstellt haben.

Bremsen-Check

Bremsbeläge von Felgen- oder Scheibenbremsen verschleißen bei Gebrauch. Sie sollten in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Das gilt bei Felgenbremsen im Übrigen auch für die Felge, da die Felgenwand mit der Zeit abgeschmirgelt wird. Seilzüge sollten auf Rost, Gängigkeit und sichere Befestigung überprüft werden – selbst bei fest gezogener Bremse darf der Bremshebel nicht am Lenker anliegen. Obwohl wartungsärmer, sollten auch hydraulische Bremsen von Zeit zu Zeit geprüft werden.

„Ein technisch einwandfreies Fahrrad bzw. Pedelec, helle Funktionsbekleidung, eine Brille sowie festes Schuhwerk, ein geeigneter Fahrradhelm sowie eine vorausschauende Fahrweise sind die besten Voraussetzungen, um sicher in die neue Saison zu starten.“ – Cornelius Blanke, ADAC Hessen-Thüringen

Bei mechanischen Bremsen sollte man die Züge auf Leichtgängigkeit kontrollieren. Hydraulische Bremsen mit DOT-Flüssigkeit müssen hin und wieder neu befüllt werden. Scheibenbremsen sollten mindestens einmal im Jahr kontrolliert werden. Bremsbeläge sollten spätestens ab einer Reststärke von 0,5 mm getauscht werden, die Scheibenstärke ebenfalls kontrollieren.

Reifendruck

Ausreichender Luftdruck sorgt nicht nur für einen geringen Rollwiderstand, sondern schützt auch vor Pannen. Der empfohlene Reifendruck ist auf der Seitenflanke des Reifens vermerkt. Gerade nach längeren Standzeiten verliert das Rad Luft und Mantel und Schlauch können durch die Stauchung beschädigt werden. Auch sollte auf Risse auf der Lauffläche und den Flanken geachtet und der Mantel gegebenenfalls erneuert werden.  

Beleuchtungs-Check

Eine einwandfreie Beleuchtung ist zu jeder Jahreszeit Pflicht. Ob dynamo- oder batteriebetrieben – alle Lampen müssen funktionstüchtig sein. Für optimale Sichtbarkeit sorgen zudem die vorgeschriebenen Reflektoren vorne bzw.  hinten sowie in den Speichen. Auf der Seitenflanke der Reifen aufgetragene Reflektoren und Pedale mit beidseitig angebrachten Reflektoren, helfen anderen Verkehrsteilnehmern Sie gerade bei Dunkelheit frühzeitig zu erkennen.

Frühjahrsputz

Auch wenn es schnell geht – der ADAC rät davon ab, für die Reinigung des Fahrrads und noch mehr des Pedelecs einen Hochdruckreiniger zu nutzen. Der Wasserdruck spült nicht nur Schmierstoffe aus dem Antrieb, sondern kann auch in die empfindlichen Lager und Kontakte dringen. Daher greifen Sie lieber zu Bürste und Lappen. Erst entfernen Sie den groben Schmutz mit einer Bürste dann kann mit dem Lappen nacharbeitet werden. Im Anschluss die Kette gleichmäßig ölen – dann läuft sie ohne Widerstand und ist vor Rost geschützt.

Schrauben überprüfen

Lenker, Sattel, Gepäckträger, Pedale und Schutzbleche müssen fest sitzen. Schrauben können sich im Laufe der Zeit lösen, sie müssen überprüft und gegebenenfalls nachgezogen werden. Vor allem bei Leichtbauteilen gilt es, das vorgeschriebene Drehmoment zu beachten und die Schraube keinesfalls zu fest anzuziehen.

„Fahrrad- und Pedelecfahrer sind im Straßenverkehr besonders gefährdet. Trotz Helm haben sie keine Knautschzone und werden durch ihre schmale Silhouette leicht übersehen. Gerade Pedelec-Fahrer sollten besondere Vorsicht walten lassen. Ihre Geschwindigkeit wird von anderen Verkehrsteilnehmern oft unterschätzt.“ – Cornelius Blanke, ADAC Hessen-Thüringen

Bei Rädern mit der praktischen Motorunterstützung sollten Antrieb und Akku auf einwandfreie Funktion hin geprüft werden. Die Kontakte müssen sauber und frei von Schmutz, Fett und Fremdpartikeln sein. Auf keinen Fall sollten diese Bauteile geöffnet oder verändert werden, da es ansonsten zu schwerwiegenden Unfällen kommen kann. Unmittelbar vor der ersten Fahrt sollte der Akku aufgeladen werden. ∆

Symbolfoto oben:©2021 Jill Wellington auf Pixabay

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