Bärenherz: Walter Günther sammelt 100.000-Euro und macht weiter

Mit jeder Melodie der Drehorgel fließen Spenden für das Kinderhospiz Bärenherz – ein musikalischer Einsatz, der Leben verändert: das eigene, aber vor allem das der Kinder im Hospiz.

In und um Lauterbach, einem beschaulichen Ort in Hessen, zieht Walter Günther mit seiner Drehorgel durch die Straßen. Seit 2008 ist der Rentner nicht nur mit der Musik unterwegs, sondern auch auf einer ganz besonderen Mission. Mit jedem Ton, den seine Orgel spielt, fließt ein kleines Stück Hoffnung zu den Kindern und Familien des Kinderhospizes Bärenherz. Es ist mehr als ein Hobby für Günther – es ist ein fester Bestandteil seines Lebens.

Ich habe diese Drehorgel nicht gekauft, um nur für mich zu spielen, sagt Günther. Es sollte etwas Größeres sein. Der Ursprung seiner Initiative liegt in einem Moment der Empathie. Im Jahr 2006, als Günther die Orgel erwarb, sah er zufällig einen Beitrag im Hessenfernsehen über das Kinderhospiz Bärenherz in Erbenheim. Die Geschichte des Hauses, das Kindern mit lebenszeitverkürzenden Erkrankungen ein Zuhause und Trost bietet, berührte ihn so tief, dass er spontan beschloss, mit seiner Musik etwas zurückzugeben.

Vom ersten Euro bis zur 100.000-Euro-Marke

Seitdem geht Günther regelmäßig auf Tour – nicht, um Eintritt zu kassieren oder Geld zu verdienen, sondern um Spenden zu sammeln. Auf Weihnachtsmärkten, bei Jubiläen, in Seniorenheimen und zu Geburtstagsfeiern spielt der 72-Jährige für den guten Zweck. Keinen einzigen Cent habe ich jemals für mich behalten, erklärt er. Stattdessen geht jede Spende direkt an Bärenherz.

Im Januar dieses Jahres konnte er schließlich eine besondere Marke knacken: 100.000 Euro. Ein Ziel, das ihn über Jahre hinweg begleitet hat. Doch für Günther ist die Freude über die Summe nicht der Höhepunkt seiner Reise. Es ist der Moment, wenn er das gesammelte Geld schließlich zu Bärenherz bringt und die Dankbarkeit in den Augen der Kinder und ihrer Familien sieht.

Musik als Botschafter der Hoffnung

Es sind nicht nur die 101.161,47 Euro, die Günther stolz an seine Drehorgel anschließt, die eine Urkunde zur aktuellen Spendenhöhe zeigt. Es sind die Geschichten, die er bei seinen Besuchen im Kinderhospiz hört, die ihn immer wieder anspornen, weiterzumachen. Es ist das Gefühl, dass ich mit meiner Musik tatsächlich etwas bewegen kann, sagt Günther. Es ist der Austausch mit den Menschen, der ihn immer wieder mit neuer Energie erfüllt.

Seine Drehorgel, die unaufhörlich Lieder in die Welt hinaus schickt, wird zu einem Instrument der Veränderung. Und obwohl Günther inzwischen die 100.000-Euro-Marke überschritten hat, hält er es für noch längst nicht genug. Ich werde nicht aufhören, sagt er. Solange ich die Möglichkeit habe, etwas zu tun, werde ich weitermachen.

Ein kleiner Beitrag, der Großes bewirken kann

Die Geschichte von Walter Günther ist nicht nur die eines engagierten Rentners, sondern ein Appell an alle, ihre Talente für einen guten Zweck zu nutzen. Jeder kann helfen, sagt er. Man muss nicht viel haben, um etwas zu geben. Und genau dieser Gedanke hat Günther zu dem gemacht, was er heute ist – ein Botschafter der Hoffnung, der mit seiner Musik etwas Gutes bewirken will.

Bild oben @2024 Bärenherz Stiftung

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