Wiesbadener Lilien verliehen: 3 Menschen, 3 Geschichten, ein Ziel

Sie haben außerordentliches geleistet. Ihre Arbeit ist zu würdigen: Sie wurden mit der Wiesbadener Lilie ausgezeichnet.

Im kleinen Festsaal des Wiesbadener Rathauses ehrte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende am Dienstagabend drei Menschen, die das Leben in der Stadt spürbar bereichert haben und bereichern mit der Wiesbadener Lilie. Gert-Uwe Mende stellte fest, dass das Engagement der Preisträger nicht nur für die Stadt, sondern für alle Bürger von unschätzbarem Wert ist. In einer Zeit voller Herausforderungen, so Mende, sind es Menschen wie diese drei, die den Unterschied machen. Die Preisträger repräsentieren die Werte, die Wiesbaden auszeichnen: Solidarität, Engagement und die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen.

Wiesbadener Lili für Gemeinschaftshelden

Marianne und Dieter Breuer, das dynamische Duo aus Wiesbaden, stehen für das, was das Wort Engagement wirklich bedeutet. Sie gründeten 1964 den Marianne Breuer Verlag und revolutionierten die lokale Medienlandschaft. Von der Aussteuerfibel für junge Mädchen bis zum Erbenheimer Anzeiger, ihre Publikationen verbinden Generationen und halten die Gemeinschaft informiert. Ihr Verlag ist nicht nur ein Geschäft, sagte Mende, sondern ein kulturelles Erbe!

Marianne Breuer, in Erbenheim aufgewachsen, und ihr Mann Dieter, der nach dem Krieg aus Breslau nach Wiesbaden kam, haben über Jahrzehnte Brücken gebaut. Nie habt ihr den Blick für das Wesentliche verloren, lobte der Oberbürgermeister und ergänzte: Euer Engagement für lokale Zeitungen hat viele Menschen zusammengebracht! Er selber schaue jeden Freitag in die in die Abonnementzeitung rein, die in 18 Wiesbadener Vororten gelesen wird und eine Auflage von etwa 6000 Exemplare erreicht.

Besonders erwähnenswert ist die enge Verbindung der Breuers zur US-Army Base in Erbenheim. Seit 2010 erscheint die Wiesbaden Times für die Angehörigen der in Wiesbaden stationierten US-Streitkräfte. Marianne Breuer erinnerte sich nostalgisch: Als Kind habe ich die kleinen Pakete für die Rosinenbomber gepackt. Es ist schön zu sehen, wie sich diese Verbindungen über die Jahre entwickelt haben, und bis heute geschätzt werden. Im Rahmen der 75-Jahre-Berliner-Luftbrücke Feierlichkeiten stand  sie als Zeitzeugen auf der Airbus Rede und Antwort.

Marianne und Dieter Breuer (Mitte) erhalten die Wiesbadener Lilie.

Festzuhalten ist, dass ihr Engagement weit über das hinaus, was man erwarten durfte. Ohne Ihre privaten finanziellen Investitionen hätte der Erbenheimer Anzeiger vermutlich nicht überlebt, und durch Ihre Anstrengung haben es die Bremers geschafft, den Verlag auch durch  in schwierige Zeiten zu steuern. Dabei haben sie nicht nur wirtschaftliche Hürden überwunden, sondern auch den Wert Ihrer Arbeit für die Gesellschaft nie aus den Augen verloren.

Klaus Kosmehl: Der unermüdliche Mentor

Ein weiterer Preisträger, Klaus Kosmehl, widmete sein Leben der Jugend- und Gemeindearbeit. Wer seine Spuren in der Wiesbadener Jugendarbeit hinterlassen hat, der kann sich auf ein Leben voller Geschichten zurückblicken, stellte Mende fest. Kosmehl, der seine Ausbildung zum Diakon an der Hephata-Akademie absolviert hatte, trat 1986 seine erste Stelle als Jugendreferent im Dekanat Wiesbaden-Rheingau an. Wer hätte damals ahnen können, dass dies nur der Anfang einer jahrzehntelangen Laufbahn in der Jugendarbeit sein würde?

Ihr Engagement war nie nur ein Beruf für euch, sondern eine Lebensaufgabe, lobte Mende. Kosmehls Leidenschaft für die Jugendarbeit prägte Generationen. Projekte wie das Konfi-Camp und die Schwarzlichttheater–Gruppe zeugen von seinem kreativen Geist und seiner Fähigkeit, junge Menschen zu begeistern. Mit Ihrem offenen Ohr und Ihrer warmherzigen Art haben Sie es verstanden, viele junge Menschen zu erreichen und sie auf ihrem Weg zu begleiten.

Insbesondere seit 1993 hat Kosmehl die Jugendarbeit in der evangelischen Oranier-Gedächtnis-Kirchengemeinde Wiesbaden mitgestaltet. Ob Kinder- und Jugendgruppen, Straßentheater in der Toskana oder Jugendkirchentage – Sie haben immer die Verbindung zur Gemeinschaft gesucht, erinnerte Wiesbadens Oberbürgermeister. Kosmehls unverwechselbarer Stil hat vielen Menschen Freude gebracht und sie motiviert, sich ebenfalls zu engagieren. Ihre Arbeit ist das Herzstück unserer Gemeinde und bringt Menschen zusammen.

Klaus Komohl mit Frau (Mitte) bei der Preisverleihung der Wiesbadener Lilie.

Mende hob auch hervor, wie Kosmehl es schaffte, das Interesse junger Menschen an Gemeinschaft und Glauben zu fördern. Ihre kreativen Ansätze und die Fähigkeit, eine Atmosphäre der Offenheit zu schaffen, haben vielen Jugendlichen eine Stimme gegeben und sie ermutigt, aktiv zu werden. Er wies darauf hin, dass Kosmehls Einfluss weit über die Kirchengemeinde hinausgeht und dass viele von ihm gelehrte Werte in der Stadt Wiesbaden weiterleben werden.

Professor Dr. Thomas Weber: Ein Pionier für Gesundheit

Schließlich ehrte Mende auch Professor Dr. Thomas Weber, einen Mann, der seit Jahrzehnten in Wiesbaden für die Gesundheit kämpft. Ihr unermüdlicher Einsatz zeigt, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen!, würdigte der Oberbürgermeister Webers Engagement in zahlreichen Bereichen, darunter seine Mitarbeit in der Stiftung Gesundheitsstadt Wiesbaden, der Stiftung Medizinhilfe Görlitz und seine Unterstützung für Geflüchtete.

Sie haben nicht nur an Ihrer beruflichen Karriere gearbeitet, sondern auch soziale Verantwortung übernommen, betonte Mende. Mit dem Netzwerk Wiesbaden lernt Erste Hilfe hat Weber unzähligen Schülern die wichtigen Grundlagen der Ersten Hilfe vermittelt. Ihr Einsatz für die Ausbildung von Schülern in Erster Hilfe ist vorbildlich und beständig, sagte Mende und würdigte damit Webers Engagement für die nächste Generation.

Als Vizepräsident des DRK Kreisverbands Wiesbaden bringt Weber sein ärztliches Fachwissen ein und unterstützt die vielfältigen Aufgaben des DRK mit großem Engagement. Eure Kompetenz als Arzt und euer breit gefächertes Wissen konntet ihr in verschiedenen Funktionen erfolgreich unter Beweis stellen, lobte Mende. In seiner langen Tätigkeit an den Dr. Horst-Schmidt-Kliniken hat Weber maßgeblich zur Optimierung der Arbeitsmedizin, Prävention und Gesundheitsförderung beigetragen.

Darüber hinaus prägte Weber die Dr. Horst-Schmidt-Kliniken und gründete 2013 eine Privatpraxis für Innere Medizin und Arbeitsmedizin. Eure Expertise hat dazu beigetragen, die Gesundheitsversorgung in Wiesbaden nachhaltig zu verbessern, sagte Mende. Sie haben viele Leben berührt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Dr. Thomas Weber mit Ehefrau (Mitte)

Besonders in den letzten Jahren hat Weber auch geflüchteten Menschen mit medizinischer Unterstützung geholfen. Ihr Engagement für die gesundheitliche Betreuung von Langzeitarbeitslosen sowie Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund zeigt, wie wichtig Ihnen das Wohl aller Wiesbadener ist.

Foto oben ©2024 Wiesbaden lebt

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Die Internetseite zur Wiesbadener Lilie finden Sie unter www.wiesbaden.de