Am Rosenmontag bin ich geboren, am Rosenmontag in Mainz am Rhein. Bis Aschermittwoch bin ich verloren, denn Rosenmontagskinder müssen närrisch sein: stark eingeschränkt, gilt das auch dieses Jahr.
Die so gut wie ausgefallene Kampagne neigt sich dem Ende Zu. Keine 24 Stunden, dann ist alles vorbei. Traditionell wird am Rhein der Nubbel verbrannt. Der Nubbel, Ihr Wiesbadener und Meenzer kennt ihn nicht, ist eine mannsgroße Strohpuppe, die von Altweiberfastnacht bis Aschermittwoch auch in Miniatur an Kölner Kneipen hängt. Ein paar Kilometer rheinabwärts ist es der Hoppediz, eine fiktive Figur im Düsseldorfer Karneval. Anders als der Nubbel, wird der Hoppediz jedes Jahr von einem renommierten Karnevalisten verkörpert. Nubbel und Hoppediz kennen sich nicht. Gemein haben sie, dass sie am Aschermittwoch verbrannt und eingeäschert werden. In Mainz und Wiesbaden steht an Aschermittwoch in der Regel nur die Fastnachtsbeichte an. Mit dieser Beichte erlangen die gläubigen Katholiken für ihre bereuten Sünden während der fastnächtlichen Ausschweifungen zum Schluss die Absolution – und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende gibt in diesem Jahr so merkwürdigen Jahr den Wiesbadener Fastnachtsvereinen drei Flaschen Sekt aus.
„Dieses Jahr ist leider alles anders – es ist eine besondere Kampagne. Eine Kampagne, die geprägt ist vom Coronavirus, von Maskenpflicht und Abstandsregeln, aber auch von viel Verzicht auf uns so lieb gewordenen Gewohnheiten und Traditionen. Wir alle hatten gehofft, Fastnacht im Jahr 2021 wieder in traditioneller Weise feiern zu können. Leider lassen die Corona-Pandemie und der damit verbundene derzeitige Lockdown dies nicht zu. Zurück bleiben trauernde Närrinnen und Narren, die Fastnacht nur noch in abgespeckter und virtueller Form erlebt haben und erleben können.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Hatte die Stadt allen Fastnachtsvereinen zu Jahresbeginn als kleine Geste der Solidarität und Motivationsanreiz einen Scheck über 111 Euro zukommen lassen, legt Wiesbadens Oberbürgermeister noch einmal nach. Wiesbadens Fastnachtsverein erhalten einen Brief und drei Flaschen Sekt, damit die Vorstandsmitglieder bei nächster Gelegenheit auf die Wiesbadener Fastnacht 2021 anstoßen und zugleich ideenreich die kommende Kampagne 2021/22 in die Wege leiten können. Helau!
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