Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass die Konzernrevision der Landeshauptstadt die Vorfälle bei ESWE-Verkehr überprüfe. Jetzt liegt der Bericht vor.
In einer mehrstündigen Sitzung hat sich der Magistrat am 1. März mit den Vorwürfen und Ermittlungen gegen den ESWE-Geschäftsführer Jörg Gerhard und den ehemaligen Geschäftsführer Professor Hermann Zemlin befasst. Bereits vor Wochen in Auftrag gegeben, hörten die Magistratsmitglieder hierzu den Bericht zu ESWE-Verkehr der WVV-Konzernrevision sowie der beauftragten Kanzlei Dierlamm.
Der Magistrat ist entsetzt
Der Inhalt der beiden Berichte habe alle Erwartungen übertroffen und die Magistratsmitglieder entsetzt. Sie weisen dem Unternehmen und bis in die Chefetage ein schwerwiegendes Fehlverhalten nach, so Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. Bekannterweise ermittele hier die Staatsanwaltschaft, erklärten Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Verkehrsdezernent Andreas Kowol nach der Sitzung. Die Abberufung des Geschäftsführers Jörg Gerhard obliege nicht dem Magistrat, sondern dem Aufsichtsrat des Unternehmens, heißt es weiter. Mende und Kowol erwarten, dass der Aufsichtsrat jetzt alle rechtlich gebotenen Konsequenzen zieht.
Magistratsbeschluss
Vor diesem Hintergrund und um weiteren Schaden von ESWE Verkehr abzuwenden, haben die Magistratsmitglieder folgenden Beschluss gefasst:
„Abberufung eines Geschäftsführers bei ESWE Verkehr
I. Der Magistrat nimmt die mündlichen und schriftlichen Ausführungen über die schwerwiegenden Pflichtverletzungen bei der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH durch die WVV Konzernrevision sowie der Kanzlei Dierlamm zur Kenntnis.
II. Der Magistrat bringt seine Erschütterung über die inneren Strukturen im Unternehmen der ESWE Verkehrsgesellschaft mbH zum Ausdruck und erwartet, dass auf allen Ebenen ohne Ansehen der Personen alle rechtlich gebotenen Konsequenzen zu ziehen sind.
III. Angesichts der dem Magistrat heute bekannt gewordenen Vorwürfe gegen den Geschäftsführer Herrn Gerhard ist vom Aufsichtsrat nach Anhörung von Herrn Gerhard über dessen Abberufung zu entscheiden.“
Bild oben ©2020 Volker Watschounek
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