Rosenkrieg ist Titel eines Films von Danny DeVito. Als Rosenkrieg gelten auch die Kämpfe zwischen den beiden englischen Adelshäusern im 15. Jahrhundert. Heute steht der Rosenkrieg Pate für Trennungskonflikte – Rücktritte und Verluste.
In seiner Freitagsausgabe berichtet der Wiesbadener Kurier, dass der finanzpolitischer Sprecher der CDU, Bernhard Lorenz, die Geschäftsführer Thomas Baum und Martin Michel zum Rapport bestellt habe. „Es besteht Aufklärungsbedarf, warum Mattiaqua und Triwicon schon wieder in der Kreide stehen“ Zitiert der Wiesbadener Kurier Lorenz. Am Nachmittag nimmt Wiesbadens Oberbürgermeister Stellung.
Halbwahrheiten
Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich hält in seiner Stellungnahme zu den Wiesbadener Bäderbetrieben fest, dass der CDU-Finanzpolitiker Bernhard Lorenz mit seiner Einschätzung zum Defizit von Mattiaqua einmal mehr knapp daneben liege. Mit seiner Behauptung schieße Lorenz am Ziel aber deutlich. Abgesehen von der Tatsache, dass die Entwicklung den CDU-Mitgliedern der Betriebskommission bekannt sind, werden wieder einmal nur halbe Wahrheiten verbreitet, so Gerich.
Unterdeckung von 3,2 Millionen Euro
Der Oberbürgermeister erinnert an die letzten Haushaltsplanberatungen: Vor etwa eineinhalb Jahren war klar, dass der Eigenbetrieb durch die Zusatzkosten im Rahmen des geplanten Neubau am Sportpark Rheinhöhe und die im beschlossenen Sanierungsmaßnahmen eine chronische Unterdeckung besitze. Im Jahr 2017 lag eine Unterdeckung in Höhe von 3,2 Millionen Euro vor – verursacht durch ständig steigende Personal- und Energiekosten bei jahrelang gleichbleibendem Betriebskostenzuschuss.
Erhöhter Betriebskostenzuschuss
Die Stadtverordnetenversammlung hatte sich vor zwei Jahren dazu entschlossen, die Neubau- und Sanierungskosten der Bäderbetriebe aus einem erhöhten Betriebskostenzuschuss zu decken. Als Betriebskommissionsvorsitzender habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass man mit 2 Millionen Euro p.a. in 2018/19 nicht das Defizit reduzieren und gleichzeitig die anlaufenden Baumaßnahmen finanzieren könne, so Gerich. Dies habe man seitens der CDU nicht hören wollen, es wurde darauf bestanden, dass mattiaqua mit der Erhöhung auskommen müsse. Das Neubauprojekt sei nur dadurch gesichert worden, dass man sich mit den anderen Fraktionen zähneknirschend auf den Kompromiss eingelassen hatte. Schon gar nicht wurde irgendetwas hoch und heilig versprochen, betont Gerich kopfschüttelnd. Alle Zahlen hätten auf dem Tisch gelegen, die CDU habe sehenden Auges die Finanzschrauben angezogen und dürfe sich eben nicht wundern, wenn nun genau das Defizit eintreffe, das prognostiziert wurde.
Funktionierende Sportstätteninfrastruktur
Ich gehe davon aus, dass wir dieses Defizit langfristig verringern können, da eine Organisationsuntersuchung einige Vorschläge zur Reorganisation macht, so Gerich, der darauf hinweist, dass damit alle mit der CDU vereinbarten Punkte zur Zukunft von mattiaqua eingehalten wurden. Für mich steht eine funktionierende Sportstätteninfrastruktur für die Bürger dieser Stadt an erster Stelle. Dazu gehört ein Erhalt der Wasserfläche, der Neubau eines Freizeitbades und ein angemessen ausgestatteter Bäderbetrieb. Mich würde interessieren, ob dies alle politischen Kräfte der Stadt ebenfalls so sehen, so Gerich abschließend.
Berichterstattung im Wiesbadener Kurier
Manfred Knispel: Mattiaqua gerät ins schwimmen – jährlichen Millionenminus
Heinz-Jürgen Hauzel: Wieder Millionen-Minus beim Wiesbadener Bäder- und Kongress-Betrieb