Millimeterweise fraß sich der Bohrer durchs Erdreich, drückte mit einem Schiebedruck von bis zu 350 Tonnen auf härtestes Gestein, zehn Meter unter zehntausenden Autos und herandonnernden ICE-Zügen hindurch
Mit einer Spezial-Bohrer hat ESWE Versorgung erfolgreich einen 246 Meter langen Mikrotunnel unter der Autobahn 671 und unter 14 Gleistrassen entlang gebohrt. Am Dienstag, um 9:11 Uhr brach der Bohrkopf mit seinen Schälmessern und Schneiderollen durch die letzten Gesteinsschichten, begleitet vom Applaus der umstehenden Zuschauer. Zentimetergenau landete das Gerät in der 12 Meter tiefen Zielgrube unweit des Bahnhofs Wiesbaden Ost. Nur drei Wochen vorher war der Bohrer in 21 Metern Tiefe am Unteren Zwerchweg/Ecke Deponiestraße gestartet. Mit Geschwindigkeiten von 8 bis 170 Millimetern pro Minute arbeitete sich die Maschine durch Kalksteinbänke, traf auf Grundwasser.
„Das ist unser ambitioniertestes Projekt der letzten Jahre. Wir hatten erheblichen Zeitdruck, schließlich möchten wir im September InfraServ anschließen. Für die Planung und den Bau einer solchen Hochdruckleitung veranschlagen Experten üblicherweise drei Jahre. Wir werden es in 18 Monaten schaffen.“ – Jörg Höhler, Vorstandsmitglied der ESWE Versorgungs AG
Bei dem Herrenknecht AVN 1200 TC-Bohrer handelte es sich um eine sogenannte Automatische Vortriebsmaschine Nassförderung mit einem Außendurchmesser von 1,5 Metern. Sie wurde mit Knöpfen anhand von Messwerten auf Bildschirmen gesteuert. Bis zu 12 Stunden lang wurde täglich gebohrt, auch an Wochenenden und Feiertagen.
„Wir investieren in die Infrastruktur und damit in die Zukunft unserer Stadt. Daran können wir gemessen werden.“ – Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG.
Der Tunneldurchbruch ist der Höhepunkt eines 15 Millionen Euro teuren Bauprojekts von ESWE Versorgung: eine insgesamt vier Kilometer lange Gashochdruckleitung. 3050 Meter davon verlaufen unterirdisch. Die neue Leitung wird die Versorgungssicherheit des Gasnetzes in Wiesbaden erhöhen und die Gaslieferung für das geplante Kraftwerk bei InfraServ ermöglichen.
„Wir haben das Wissen und die Erfahrung, um auch schwierige Projekte in Wiesbaden und in der Region erfolgreich umzusetzen. Der reibungslose Ablauf beim Bau der neuen Gashochdruckleitung ist ein schönes Geschenk zum 90. Geburtstag von ESWE Versorgung. “ – Ralf Schodlok, Vorstandsvorsitzender der ESWE Versorgungs AG.
Noch sind einige Meter Rohre (Wandstärke 6,3 Millimeter) zu verlegen – unterirdisch und über Rohrbrücken. Vor den Planern liegen weitere spannende Bereiche. Bei ESWE Versorgung feiern aber alle Baubeteiligten den Tunneldurchbruchund sind begeistert vom bisherigen Projektablauf. (Foto: Lothar Rehermann)
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