Die kleine Großviola war anfangs ein Instrument. Der paradoxe Name, übersetzt aus dem italienischen, ist ein Hinweis für die vielen unterschiedlichen Größen: Celissimo eben.
Cellissimo heißt es am 14. Juni. Die Studierende der der Klassen von Tobias Fischer und Bernhard Zapp von der Wiesbadener Musikakademie präsentieren im Kulturforum Werke von Barock bis Moderne. Keine Sorge, Metallica werden sie sicher nicht spielen. Und trotzdem wird es auch modern.
Wiesbadener Musik- und Kunstschule, kurzgefasst
Cellissimo – Werke von Barock bis Moderne
Wann: Freitag, 14. Juni 2019, ab 19:00 Uhr
Wo: Wiesbadener Musik- und Kunstschule (Kulturforum), Friedrichstraße 16, 65185 Wiesbadem (Anfahrt planen!)
Eintritt: frei
Celli oder Cellos auf der Bühne? Um ein für alle mal zu klären: Im Plural geht beides! Und für den Hörgenuss spielt es heute keine Rolle. Das war nicht immer so. Einst bekamen Celli nicht einmal eine eigene Stimme. Besonders im Barock wurden Celli mit den Kontrabässen und oft auch mit den Fagotten unter „bassi“ zusammengefasst. Sie waren so simpel, dass sie derjenige spielte, der eben da war. Und weil die ursprünglichen Celli keinen Stachel besaßen, war das für die Spielenden richtig anstrengend.
Querschnitt
Wenn die Studierenden klassische Stücke wie Beethovens Ode an die Freude und Vivaldis Herbst aus Die 4 Jahreszeiten oder moderne Kompositionen anstimmen, wird von der Beinarbeit nichts mehr zu spüren sein. Ebenso, wenn Bachianas Brasileiras Nr. 5 für Sopran und Cello-Orchester von Heitor Villa-Lobos sowie der Hymnus von Julius Klengel, komponiert für 12 Violoncelli besondere Akzent gesetzt werden. Insgesamt stehen an diesem Abend über 20 junge Musiker in wechselnder Besetzung auf der Bühne. Das Konzert bietet einen bunten Querschnitt durch die musikalischen Genres und Altersstufen der Celloklassen an der WMK.
Unnützes Wissen
Unglaublich, aber wahr. Die Haltung des Cello zwischen den Beinen wurde lange als zu anrüchig und lasziv empfunden. Deshalb spielten bis in die 50er Jahre die wenigen Cellistinnen ihr Instrument ähnlich dem Reiten seitlich, in „anständiger Damenposition“. Inzwischen sind Frauen am Cello normal geworden und sogar weltberühmt wie Sol Gabetta. Sie dürfen den sinnlichen Klang ganz nah und unbeschwert genießen.