Für die neue Spielzeit nach der Sommerpause kündigte Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, zwei Uraufführungen an. Am 16. September präsentiert das Staatstheater die Oper„Schönerland“ und drei Tage zuvor das Schauspiel-Projekt „Wir werden unter Regen warten“.
Die Oper „Schönerland“ und das Schauspiel-Projekt „Wir werden unter Regen warten“ passen genau in die heutige Zeit. Sie kreisen um die Themen Heimat und Flucht. Die zentrale Frage dabei ist, was eine europäische Kunstform darüber erzählen kann und wie sie hilft mit diesen Themen umzugehen.
Gespräch mit den Machern
Komponist Søren Nils Eichberg, Librettistin Therese Schmidt und Regisseurin Johanna Wehner sprachen über die Inhalte, Hintergründe und die Kompositionsarbeit an „Schönerland“, Autor und Regisseur Ihsan Othmann über „Wir werden unter Regen warten“.
„Schönerland“-Premiere
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden feiert mit „Schönerland“ in der Spielzeit 2017.2018 bereits die zweite Uraufführung eines Auftragswerks in der Oper seit Beginn der Intendanz Laufenberg. Schönerland“ ist eine Oper, die von der Suche nach Verstehen und Verständnis des Fremden handelt – in beide Richtungen.
Staatstheater Wiesbaden, kurzgefasst
Was: Opern-Premiere „Schönerland“
Wann: Donnerstag, 16. September
Wo: Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Kleines Haus, Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden (Navigation durch Klick!)
Eintritt: k. A.
Karten sind ab dem 20. April an der Theaterkasse, telefonisch unter +49 611 132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de erhältlich.
Der junge dänisch-deutsche Komponist Søren Nils Eichberg, nominiert für den Deutschen Musikautorenpreis 2017, stößt in Schönerland“ eine Reflexion über die Kraft der Oper an. „Schönerland“ ist Eichbergs zweite Oper nach seinem Opernerstling „Glare“ , die am Royal Opera House in London uraufgeführt wurde.
London zu Gast in Wiesbaden
„Schönerland“ ist ein Werk für großen Chor, acht Gesangssolisten und Sinfonieorchester. Das Libretto stammt von der Berliner Autorin und Musiktheater-Regisseurin Therese Schmidt. Die Regisseurin Johanna Wehner übernimmt die Insznierung der Uraufführung. Die Musikalische Leitung in „Schönerland“ übernimmt Chordirektor Albert Horne, der zuletzt große Erfolge als Dirigent in „Peter Grimes“ am Hessischen Staatstheater Wiesbaden feierte.
„Wir werden unter Regen warten“-Premiere
„Wir werden unter Regen warten“ ist ein Projekt über Flucht, Heimat und Zugehörigkeit des kurdischen Theatermachers Ihsan Othmann, der selbst 1992 als Deserteur der irakischen Armee nach Deutschland gekommen ist. Dem Wiesbadener Publikum ist er als Regisseur der Produktion „Die satanischen Verse“ in der Spielzeit 2015.2016 bekannt und aktuell in der Sprechrolle des Bassa Selim in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ zu erleben.
Was: Opern-Premiere „Schönerland“
Wann: Donnerstag, 13. September
Wo: Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Kleines Haus, Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden (Navigation durch Klick!)
Eintritt: k. A.
Karten sind ab dem 20. April an der Theaterkasse, telefonisch unter +49 611 132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de erhältlich.
Aus einem Mosaik von Einzelschicksalen entsteht in „Wir werden unter Regen warten“ ein Panorama verschiedenster Themen: Die Frage nach der Existenz Gottes wird ebenso kontrovers diskutiert wie die Rolle der Frau in der Gesellschaft oder die Ächtung von Homosexualität. Auf der Bühne: Sieben Tote. Sieben im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge. Sie alle – die jüdische Somalierin, der armenische Iraker, der transsexuelle Afghane, die in Syrien geborene Palästinenserin, der staatenlose Kurde, die Opernsängerin aus Teheran und der Derwisch-Tänzer aus der Türkei – erzählen Geschichten von zersplitterten Identitäten, von kulturellen Missverständnissen, Konfliktherden und Tabus.
Diktatur der Minderheiten
Ebenfalls auf der Bühne: Ein Lebender. Ein Landtagsabgeordneter der AfD, der mit seiner Yacht über den Ertrunkenen segelt und von der „Diktatur der Minderheiten“ faselt. Woher kommst du? Warum bist du geflohen? Wie wirst du nach Europa gehen? Was wünschst du dir von der Zukunft? Aus diesen einfachen Fragen entsteht das neue Stück von Ihsan Othmann schmerzhaft, komisch und surreal.